Jazzclub Bruchsal, Am Alten Schloss 22, Bruchsal
Was geschieht, wenn Jazzmusiker sich mit Barockmusik auseinandersetzen?
Zunächst stellen sie Ähnlichkeiten fest: Themen werden variiert, neu harmonisiert, Motive werden gedreht und gewendet, rhythmisch verändert, sequenziert. Dies alles tut auch der Jazzmusiker, wenn er improvisiert. Nun möchte er allerdings, auch wenn er barockes Material spielt, verändernd eingreifen.
Daher finden sich in unserem Programm verschiedene Bearbeitungen originaler Barockstücke, die sich meist weit vom Urtext entfernen und den Spielern Raum lassen zur freien Entfaltung. Das bedeutet z.B., dass wir ein Stück aus Händels Feuerwerksmusik wie einen Jazzstandard behandeln und nach der Vorstellung des Themas über dessen Akkordgerüst improvisieren. Das bedeutet aber auch, dass wir im Falle des 3. Brandenburgischen Konzerts von J.S.Bach tief in die musikalische Struktur eingreifen, sie weitgehend abstrahieren und nur kurze Themenzitate verwenden. Dabei zeigt sich, dass Altbekanntes vor einem neuen Hintergrund im wahrsten Sinn erstaunlich und überaschend klingt.
Ein weiterer wesentlicher Eingriff in die die Originale betrifft die Instrumentierung, der Einsatz elektronischer Instrumente (auch des Computers) und die Präsenz einerRhythmusgruppe. Sie transformiert die Barocktypische Stimmvielfalt in eine rhythmische Komplexität und schafft dadurch auf andere Art Dichte und Intensität.
Dieses musikalische Konzept umzusetzen gelingt mit versierten Musikern, die sich alle in den verschiedensten Zusammenhängen, sei es im Jazz, in sogenannter Weltmusik, in der Klassik, im Musical- oder Theaterbereich, auf der Bühne, im Aufnahme-, Rundfunkoder Fernsehstudio im In- und Ausland bewährt haben.
Als musikalischer Kopf fungiert Thomas Katz am Bass, der die meisten Arrangements und Kompositionen beisteuert.
Mit auf der Bühne sind:
- Peter Lehel, Saxophone, Jazzpreisträger des Landes Baden-Württemberg, mit eigenen Projekten weltweit erfolgreich und als Sideman sehr gefragt, ist seit dem ersten Konzert 1997 mit dabei.
- Jochen Seiterle, Gitarre & Sounds, früher Mitglied der Ska-Band Busters, Jazzvirtuose, Weltmusiker, Rocker, stand mit Rock’N’Barock schon 2002 auf der Openair-
Bühne im Schlossgarten. - Michael Quast, Keyboards, klassisch ausgebildet und jazzerfahren, mit eigenen Projekten auch im Pop erfolgreich ist der Mann an den Tasten.
- Stefan Günther-Martens, Drums, ist auf der Jazzszene omnipräsent, hat aber auchausgiebig Rock- und Popmusik gespielt, u.a. in Wacken.
Beginn: 20:00 Uhr - Einlass ca. 30 min vor Konzertbeginn, wenn nicht anders angegeben
Freie Sitzplatzwahl, keine Sitzplatzreservierung möglich!
(Mitgliederermäßigung und Abendkassenzuschlag je € 2,-)